Steuben Parade – die Wiesn New Yorks

Mittwoch, 07.10.2009

Pünktlich zum Anstich der Wiesn in München fand am Samstag, den 19. September, die Steuben Parade zum 52. Mal in New York City statt.
Die Parade wird zu Ehren von Freiherr Friedrich Wilhelm von Steuben, einem preußischen Offizier, gefeiert, welcher als General unter dem Befehl von George Washington die Kontinentalarmee erneuerte und so zum Helden des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges wurde.
Der deutsch-amerikanische Umzug findet alljährlich am dritten Samstag im September auf der 5th Avenue zwischen der 64. und 86. Straße statt.
Aber genug Geschichte, bevor sich die ersten Leser langweilen. 😉

Pünktlich 9.01 Uhr sollte nun der Bus Richtung City starten. Da sich jedoch trotz mehrfacher Hinweise meinerseits keiner beeilen wollte, kam es, wie es kommen musste. 200 Meter vor der Haltestelle sahen wir den Bus ohne uns abfahren. Somit blieben 50 Minuten Zeit, um ein wenig in der Sonne zu sitzen und auf den nächsten Bus zu warten, welcher diesmal zum Glück pünktlich kam. 

Morgensonne an der BushaltestelleStimmung im Bus

Aber wie man sieht, tat es der Stimmung keinen Abbruch. *g*
In New York angekommen, ging es direkt Richtung 5th Avenue Ecke 72. Straße, wo wir uns mit den anderen Praktikanten treffen wollten. Das klappte auch recht gut. Dumm war nur, dass der Kartenverkauf erst 13:30 Uhr begann und nicht 11 Uhr.
Also auf zur Parade, um wenigstens einen kleinen Eindruck davon zu bekommen.

Parade Parade besagte Chorkabenbegeisterte Polizisten

Neben einer Mannschaft einer freiwilligen Feuerwehr und einigen älteren Chorknaben waren sogar einige deutsche Polizisten zu sehen. Allerdings schienen die Damen und Herren nicht sehr begeistert zu sein, auf der Parade mitlaufen zu dürfen.
 
Der Versuch, ein paar Straßen weiter nördlich schon vorzeitig Karten für das Party-Zelt zu bekommen, schlug leider fehl. Somit ging es zurück zu den Pforten der „Party-Arena“ und es hieß warten. Die Aussage, dass es nur noch 1000 Karten gäbe, verhieß zwar nichts Gutes, konnte uns aber auch nicht mehr abschrecken.
Am Ende bekam jeder eine Karte und so eroberten wir uns kurz vor 14 Uhr einen großen Tisch.

Stimmung

Nun konnte es also losgehen, schön bei Nürnberger Bratwürsten, Pflaumenkuchen und deutschem Bier die Sonne bei strahlend blauen Himmel mitten im grünen Central Park genießen.

Live Musik ...... und stolze Preise

Zur Unterhaltung gab es zum Teil zünftige Livemusik mit einigen typischen Wiesn-Hits. Bis auf die Preise war alles ein paar Nummern kleiner als in München, aber trotzdem sehr gemütlich.
 
Da man Wiesn-erprobter Deutscher natürlich auffallen muss, wurden wir noch am frühen Nachmittag zum meistfotografierten Akt des Tages.
Ausgangspunkt waren einige Amerikaner am Nachbartisch, die damit anfingen, die leeren Pitcher (Bierkannen aus Plastik) zu stapeln. Da deutsche Ingenieure eine solche Herausforderung natürlich nicht einfach so ausschlagen können, setzen wir uns das Ziel, diesen Wettkampf für uns zu entscheiden. Also fingen wir an, alle verfügbaren Pitcher zu stapeln. Das Ganze bekam sehr schnell eine gewisse Eigendynamik, so dass plötzlich alle Gäste an den Nachbartischen ihre Pitcher in Eiltempo leerten und und zukommen ließen.

Es geht los ... .. and the winner is GERMANY!!!So sehen Verlierer aus.

Der Turm wuchs und wuchs. Am Ende erreichten wir eine geschätzte Höhe von fünf Metern und konnten die Konkurrenz um gut ein Meter überbieten. So sind sie halt, die Deutschen – sie müssen überall auffallen. 😀

Nach einen schönen Nachmittag ging es dann gegen 21 Uhr mit dem Bus zurück nach Paramus.
Dummerweise war ich der einzige, der die Haltestelle kannte und verschlief diese natürlich ordnungsgemäß. Als wir gute 3 Meilen zu weit an der Endhaltestelle ankamen, meinte der Busfahrer nur, dass der Bus vor uns wieder zurück fahren würde. Nachdem alle anderen den Bus verlassen haben, fragte ich den Busfahrer, ob er uns nicht einfach mit zurücknehmen könne. Nach einen Smalltalk darüber, wo wir waren und aus welchem Land wir kämen, meinte der Fahrer nur, dass wir einfach wieder einsteigen sollten.
Am Ende fuhr er uns sogar an der Haltestelle vorbei bis 500m vor die Haustür und wurde somit zu unserem Held des Tages. An der Stelle nochmal: „Ein Hoch auf unsren Busfahrer!“ 

Da soll nochmal einer sagen, dass man in New York nichts erleben kann und es keine freundlichen Menschen in dieser Region gibt.